„Monsieur Satie und der Jazz“ ist das neueste gemeinsame Projekt der Musiker Søren Gundermann und Ursula Suchanek.
Der Komponist Erik Satie (1866-1925) gilt als der große exzentrische Außenseiter in der französischen Musik des frühen 20. Jahrhunderts. Seinen faszinierenden, meist kurzen, sich vom traditionellen Dur-Moll-System lösenden Stücken gab er seltsame Titel wie „Bürokratische Sonatine“ oder „Drei Stücke in Form einer Birne“ und versah sie mit rätselhaften Spielanweisungen wie „sehr christlich“ oder „wie eine Nachtigall mit Magenschmerzen“. Kompositorisch wird er als Vorreiter der späteren Avantgarde und wichtiger Einfluss für die Popularmusik betrachtet, ist aber einem breiten Publikum vor allem durch seine zart-melancholischen „Gymnopedien“ bekannt.
Der Pianist Søren Gundermann und die Geigerin Ursula Suchanek nähern sich seiner Musik als mit viel Spielwitz agierende Jazzmusiker. Sie interpretieren Saties Vorlagen stilübergreifend neu, nutzen sie als Ausgangspunkt für Improvisationen, dekonstruieren sie und experimentieren lustvoll mit Rhythmik, Harmonik und ungewöhnlichen Instrumentalklängen. Der Musikjournalist Dirk Lötfering führt mit spannenden Texten in die teils skurrilen, teils berührenden Lebensumstände des Komponisten ein. Jazzig interpretiert wird neben Saties bekannten Stücken auch sein Gesamtkunstwerk „Sports et Divertissements“ aus 21 Klavierminiaturen und Gedichten zu Zeichnungen von Charles Martin.
Über die Premiere war in der Märkischen Oderzeitung von “einem musikalisch-sportlichen, witzigen, meisterhaft geführten Dialog zwischen Satie, Gundermann und Suchanek” zu lesen.